Leckeren Wein selber zu machen ist viel leichter als du vielleicht denkst. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Wein selber machen kannst und welches Zubehör du dazu benötigst.

Dabei ist kein fundiertes Fachwissen notwendig. Es reicht eine geeignete Ausstattung , die richtigen Zutaten und ein wenig Geduld. Die folgenden Schritte habe ich verwendet, um meinen eigenen Wein herzustellen.

 

Die Auswahl der Frucht zum Wein selber machen

Welche Früchte zum Wein selber machen benutzen

Der Klassiker zum Wein machen ist die Weintraube. Doch du kannst auch andere Früchte verwenden. Wichtig ist nur, das die Früchte frisch, reif, gereinigt und trocken sind. Gut geeignet sind Holunderbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren und viele weitere. Auch aus Kirschen und Bananen lässt sich ein guter Wein selber machen.

Zusätzlich möchte ich erwähnen, das du die Früchte auf keinen Fall in einem Metallgefäß lagern oder verarbeiten sollst, da sich sonst giftige Stoffe bilden können. Nutze dafür am besten Glasbehälter. Lebensmittelechte Kunststoffbehälter sind ein gute alternative zu Glas, da sie nicht zerbrechlich und auch um einiges günstiger sind.

 

 

Video Anleitung zum Wein selber machen

3 Pfeile zum Wein

zum Wein machen Kurs

 

Der Fruchtsaft oder die ganze Frucht?

Deinen Wein selber machen kannst du entweder mit ganzen Früchten oder mit Fruchtsaft. Traditionell werden ganze Früchte benutzt, da der Schritt der Saftherstellung entfällt. Um einen Rotwein herzustellen, empfehle ich dir die Maischegärung, da dadurch die roten Farbstoffe aus der Schale gelöst werden. Die Saftgärung verwendet man eigentlich nur zur Herstellung von Weißwein.

 

Wein selber machen mit der Maischegärung

Hier wird die Frucht zerdrückt und dadurch entsteht die sogenannte Maische. Beim Zerdrücken werden die Farbstoffe aus der Schale gelöst, was später eine kräftige Farbe gibt z.B. beim Rotwein selber machen. Dieses Verfahren ist sehr einfach, da nicht erst ein Fruchtsaft hergestellt werden muss. Die zerdrückten Früchte kommen dann in den Gärbehälter. Das kann ein Gärballon oder ein anderes Gefäß sein. Ich empfehle dir für diesen Schritt einen lebensmittelechten Gäreimer, da du in einem Eimer die Trauben besser zerdrücken kannst als in einem Glasballon.

 

Saftgärung

Bei der Saftgärung wird der Saft der Früchte verwendet, die vorher ausgepresst werden muß. Dazu brauchst du eine Saftpresse. Du kannst auch Direktsäfte verwenden, wenn du keine frischen Früchte zur Verfügung hast. Der Vorteil an der Saftgärung ist, das sich wenig Bitterstoffe entwickeln wegen dem fehlenden Fruchtfleisch und den Kernen. Der spätere Wein wird heller sein als bei der Maischegärung.

 

Zucker dazugeben

Zucker zur Maische hinzugebenZucker ist der wichtigste Bestandteil bei der Weinherstellung. Die Hefe die später hinzugegeben wird, baut den Zucker zu Alkohol und Kohlenhydraten ab. Und genau das wollen wir erreichen beim Wein selber machen.

Erste Möglichkeit – Sofort zuckern

Der Zucker kann direkt zur Maische hinzugegeben werden. Die Menge Zucker kannst du ausrechnen, denn sie ist abhängig von der Menge Früchte und der verwendeten Hefe. Auf jeden Fall solltest du dich genau an die angegebenen Mengen halten.

Zweite Möglichkeit – Nach und nach zuckern

Um einen höheren Alkoholgehalt zu bekommen, kannst du die errechnete Menge Zucker in 4 gleiche Portionen aufteilen und über den Tag verteilt hinzugeben. Dies sollte bei beginnender Gärung geschehen, denn so kann die Hefe optimal arbeiten.

 

Zugabe von Milchsäure

Wenn das verwendete Obst nicht genug Fruchtsäure enthält, musst du Milchsäure hinzugeben. Bei Weintrauben ist die Zugabe nicht notwendig, da Weintrauben genug Fruchtsäure enthalten. Möchtest Du Holunderbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren oder Himbeeren zum Wein selbermachen verwenden, ist die Zugabe von Milchsäure auf jeden Fall notwendig. Die Säure kannst du mit einem Acidometer messen.

 

Zugabe von Hefe

ReinzuchthefeJetzt kann die Hefe zur Maische hinzugegeben werden. Am besten ist die Reinzuchthefe geeignet. Backhefe solltest du auf gar keinen Fall verwenden, da der Geschmack dadurch verdorben wird und Backhefe nicht so alkoholtolerant ist wie Reinzuchthefe.

Es gibt 2 Arten von Reinzuchthefe. Einmal die Flüssighefe und einmal die Trockenhefe. Die Flüssighefe wird in kleinen Flaschen ausgeliefert und die Hefe muss erst über einen Gärstarter aktiviert bzw. vermehrt werden. Dieses dauert 3-4 Tage und dieses Zeit muss natürlich bei der Weinherstellung beachtet werden, bevor die Trauben zur Maische zerdrückt werden.

Die Trockenhefe zu verwenden ist da etwas entspannter, da sie einfach in die Maische geschüttet werden kann und nach einiger zeit beginnt die Gärung automatisch.

 

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Die Maische in einen Gärbehälter abfüllen

Jetzt kannst du die Maische in den Gärballon oder ähnliches Gefäß für die Gärung füllen. Wunder dich nicht, das erstmal nicht viel passiert, denn die Gärung beginnt teilweise erst am zweiten oder dritten Tag.

Fülle den Gärbehälter am Besten nur bis zur Hälfte, da sich das Volumen durch den Gärvorgang nahezu verdoppeln kann.

Damit das bei der Gärung entstehende Kohlendioxid entweichen kann, benötigst du einen Gärspund. Dadurch verhinderst du, das Sauerstoff an die Maische gelangt. Am starken Blubbern siehst du etwa nach 2 bis 3 Tagen , das der Gärvorgang begonnen hat. Die optimale Temperatur dazu liegt bei ca. 20 Grad Celsius. Je kühler die Umgebungstemperatur, desto langsamer läuft der Gärvorgang.

Der Gärvorgang dauert bis zu 2 Wochen und ist erkennbar, das keine Blasen mehr aus der Maische aufsteigen. Ist die Umgebungstemperatur etwas höher, kann der Gärvorgang auch schon nach 10 Tagen abgeschlossen sein.

 

Wein konservieren – Wein selber machen

Um den selbstgemachten Wein ohne Qualitätsverlust haltbar zu machen, empfehle ich dir Kaliumpyrosulfit aus dem Reformhaus zum Wein hinzuzufügen. Das Verhältnis liegt bei 1 gram pro 10 Liter Wein und sollte mit einer Küchenwaage abgemessen werden.

 

Den selbst gemachten Wein in Flaschen abfüllen

Nun kannst du den fertigen Wein in Flaschen abfüllen. Entweder nimmst du dazu alte gut abgewaschene Weinflaschen oder du kaufst dir neue leere Weinflaschen z.B. bei Amazon.

Am besten kannst du den Wein mit einem Absaugschlauch, dem sogenannten Weinheber, aus dem Gärbehälter absaugen und direkt in die Flaschen abfüllen. Danach musst du die Weinflaschen direkt verschliessen, was du am besten mit einem Korken machen solltest.

 

 

Fertig ist der selbstgemachte Wein

Das waren die Schritte zum Wein selber machen im Überblick. Wenn du eine genaue Schritt für Schritt Anleitung zum Wein selber machen haben möchtest, kann ich dir folgenden Videokurs für Hobbywinzer von Sergio wärmstens empfehlen.

 

Videokurs zum Wein selber machen

(Klicke auf das Cover)